Talentscouts – Mentoren am Gymnasium Bad Nenndorf

Im Januar 2016 ging der neu entwickelte Projekt-TAT-ORT der Talentförderung an den Start. Für die Projektzeitdauer von fast 1,5 Jahren nehmen sich insgesamt 9 Mentoren ihrer insgesamt 22 Talente 2015/2016 an. Zusätzlich können 14 Fachexperten bei branchenspezifischen Fragestellungen oder bei der Suche nach Praktikumsplätzen die TANDEMs unterstützen.

Das Motto der Talentförderung, die sich an Schüler ab Jahrgang 10 richtet lautet:
Wir kennen nur ein Ziel: DEINS!

Die Mentoren, die in diesem Projekt-TAT-ORT als Talentscouts tätig sind, wissen, dass sie in einer GOLD-Mine arbeiten. Ihr Ziel ist es, unentdeckte Potenziale zu entdecken und zu fördern.

Die heutige Schülergeneration ist in großer Sicherheit aufgewachsen und scheut das Risiko und unsichere Herausforderungen. Einerseits werden sie fast exzessiv betreut und andererseits allein gelassen, wenn es darum geht aus einer unüberschaubar gewordenen Fülle an Lebensoptionen zu wählen. Um sich im Dschungel von über 300 Ausbildungsberufen und über 18.000 Studiengängen zurecht zu finden, bieten die Talentscouts den Schülern eine Orientierungshilfe.

Über 20 GBN-Talente 2016 werden durch 9 Mentoren (Personalreferenten, Trainer und Coaches, aus der Elternschaft rekrutiert) betreut. Bei speziellen Fragen und der Suche nach branchenspezifischen Praktika können darüber hinaus Kontakte zu 14 Fachexperten hergestellt werden. Der Mentor leitet seinen Schüler an, Eigeninitiative zu ergreifen und SEINEN Weg selber auszuwählen. Zur Persönlichkeitsreifung gehört, sich der Realität zu stellen und Wagemut zu entwickeln. Somit ist jedes TANDEM ein Experiment mit offenem Ausgang.

Viele Unternehmen haben erkannt, dass Noten allein nicht repräsentativ sind. Zu einer guten Bildung gehört auch, dass Empathie, Lebenstüchtigkeit und Sozialkompetenz trainiert werden. Gemeinsam mit seinem Talentscout macht sich der Schüler auf die Suche nach  SEINEN Talenten und Befähigungen. Der erfahrene Talentscout fungiert dabei als entdeckungsfreudiger Pfadfinder. Ganz speziell bezogen auf die Potentiale des Schülers werden verschiedene Zukunftsperspektiven entworfen. Es geht darum, die innere Leidenschaft herauszufinden, um im Anschluss an das Abitur einen für ihn gangbaren Weg in eine berufliche Ausbildung, ein (duales) Studium oder ein (inter-) nationales Bildungs- und Entwicklungsjahr z.B. Freiwilligen Jahr zu finden.

Konkrete Angebote an die Talente sind:

  • Workshopangebote und individuell Coachings mit dem Mentor
  • Erarbeiten verschiedener beruflicher Zukunftsperspektiven
  • Initiierte Führungen an der Leibniz-Universität Hannover durch das Projektteam zum Abbau von Schwellenängsten
  • Herstellen von persönlichen Kontakten mit Experten aus den unterschiedlichsten Wirtschaftsbereichen
  • Unterstützung bei der Suche nach Praktika, Stellen für ein freiwilliges Wissenschaftsjahr oder Mitarbeit in sozialen oder ökologischen Projekten im In- und Ausland
  • Vorbereitung (z.B. Speed-datings) und/oder Begleitung auf Jobbörsen oder Messen
  • Vorbereitung von Bewerbungsunterlagen sowie Fotoberatung
  • Training von Bewerbungsgesprächen und anschließende Feedbackgespräche
  • Durchführung realistischer simulierter Bewerbungsgespräche mit Personalteams bestehend aus Personalreferenten, Geschäftsführern, Niederlassungsleitern sowie einem Branchenexperten
  • Bewerbungstraining konkret bezogen auf das Unternehmen, bei dem der Schüler zum Bewerbungsgespräch eingeladen wurde (auch auf Englisch und Französisch)
  • Vorbereitung und Durchführung eines ganztägigen Assessment-Centers mit Feedbackgespräch
  • Erstellung und Pflege der Talentförderung-Homepage (Passwortgeschützter Zugang nur für die Schüler ) mit u.a. Terminen für Messen und Jobbörsen, Hilfen zur Erstellung von Bewerbungsschreiben, Hinweise zur Finanzierung des Studiums, weiterführende Plattformen wie www.oneweekstudent.de
  • Gespräche mit den Eltern hinsichtlich der beruflichen Perspektive ihres Kindes, um zu erörtern, ob für den Schüler eher ein Ausbildungsberufsplatz oder ggf. ein (duales) Studium geeignet ist.

Trotz grundsätzlicher Durchlässigkeit innerhalb des deutschen Bildungssystems entgehen vielen talentierten Schülern weitergehende Bildungsperspektiven. Dieses begründet sich darin, dass die Herkunftsfamilien befürchten, dass sie wenig oder keine finanzielle Unterstützung anbieten können und weil Stipendienangebote nicht bekannt sind. Das schwerwiegendste Problem ist allerdings, dass es den Schülern an Selbstbewusstsein und Vertrauen in eine akademische Laufbahn fehlt.

Das zu verändern ist ein wesentliches Projektziel.  Die ehrenamtlichen Mentoren engagieren sich für ein mehr an Bildungschancen für die nachwachsende Genration, um die soziale Mobilität zu verbessern. Die Mentoren wirken wie ein Katalysator und leiten ihren Schüler an sein Potenzial zu entdecken und zu fördern. So erzeugen die Schüler Respekt vor sich selbst. Dieser persönlichkeitsbildende Entwicklungsprozess bewirkt, dass sich auf die Dauer der Zeit die innere und äußere Haltung verändert.
Da die Mentoren teilweise selber „Bildungsaufsteiger“ sind, können sie den Schüler anspornen, Herausforderungen anzunehmen und auch mal ein Risiko einzugehen. Aufgrund ihrer Vorbildfunktion können Vorurteile und Schwellenängste abgebaut werden.

Die Verlässlichkeit und gute Zusammenarbeit mit den Mentoren schafft Vertrauen an die eigene Selbstwirksamkeit und stärkt das Selbstbewusstsein. Die Teilnahme in der Talentförderung ist auf 1,5 Jahre ausgelegt. Kreativität, Eigeninitiative, Horizonterweiterung sowie das Erlernen, des Verhaltenskodex im Berufs- und Wirtschaftsleben werden somit stetig entwickelt.