General jagt Blechritter

Junker Hohlkopf im Brunnen. Fast.
Junker Hohlkopf im Brunnen. Fast.

Das Schattentheater an der Grundschule Fuhsestraße trifft letzte Vorkehrungen für den Auftritt.
Am Dienstag vor den Ferien wird die siebenköpfige Theatertruppe um Milena Michel ihr Stück in der Aula der Grundschule aufführen.

„Don Blech und der goldene Junker“. Die Auswahl war schnell getroffen, sagt die AG-Leiterin. Die Kinder waren sofort begeistert von der Geschichte aus der Augsburger Puppenkiste. Don Blech, General im Ruhestand, baut mit seinem Sohn ein Reiterstandbild, den „Goldenen Junker“ und sein Pferd „Scheppertonne“. Die werden durch einen Blitzeinschlag zu Leben erweckt und ziehen aus, um die Welt zu zerstören. Weil Don Blech schnell merkt, dass er mit seinem Standbild ganz schönen Mist gebaut hat, stellt er mit ein paar Verbündeten dem Junker Hohlkopf nach, um ihn zur Strecke zu bringen. Auf ihrem Weg treffen sie auf allerlei Gefahren und Abenteuer, finden Verbündete und Feinde.

Im improvisierten Tonstudio werden letzte Szenen eingesprochen.
Im improvisierten Tonstudio werden letzte Szenen eingesprochen.

Heute werden die letzten Textpassagen eingesprochen, die Kinder sollen sich bei der Aufführung ganz auf das Spielen konzentrieren können und sich keine Texte merken müssen.
Milena Michel übernimmt zu Hause die Postproduktion, bearbeitet die Texte mit Audioeffekten wie Hall und Flanger. So lässt sie den Junker Hohlkopf metallisch und hohl klingen. Außerdem verändert sie beispielsweise die Tonhöhen der Stimmen, die teils von denselben Kindern gesprochen werden, damit Zuschauer die einzelnen Charaktere besser unterscheiden können.

Nachdem die letzten Szenen im Kasten bzw. Smartphone sind, beginnt die Phase der Generalproben. Die erste Probe an einem Stück.

Der Junker erwacht zum Leben.

Ein Bauscheinwerfer, ein Holzrahmen bespannt mit weißem Leinentuch, ein paar Requisiten und Kostüme aus einfachem Pappkarton und etwas Hilfe von der Bühnenbild AG. Mehr braucht es nicht, um die surreale Welt der Augsburger Puppenkiste im kleinen auferstehen zu lassen.

 

Heute abreitet die Gruppe viel an der Gestik, die aus dem dreidimensionalen in einen zweidimensionalen übersetzt werden muss. Nur so versteht der Zuschauer, was auf der Schattenwand vor sich geht, wer zu sehen ist und wer gerade spricht. Das ist für diejenigen, die hinter der Wand stehen, nicht immer leicht zu verstehen. Mit Hilfe der Schauspielkollegen und der Regisseurin nehmen die Szenen jedoch nach und nach Gestalt an.

Dann läutet der Gong auch schon das Ende der Stunde ein. In zwei Tagen hat die Gruppe noch eine extra Probeeinheit geplant – es wird knapp bis zur Premiere.