Starke Kinder geben aufeinander acht

„Ihr müsst aufeinander achtgeben“, ruft E. Wandersee den Kindern zu. Die ersten Runden des Geländespiels verliefen noch etwas ruppig. E. Wandersee und ihr HELP-Kollege A. Allendorff sind gerade in der Grundschule Glücksburger Weg. Mit einer Zweiten Klasse sind sie auf dem Schulhof, das ist Bestandteil des Sozialtrainings „Starke Kinder“.

Der Druck auf die Kinder im schulischen und sozialen Umfeld ist hoch. Das Geländespiel zeigt, wo die Probleme liegen: Bei einigen Kindern gibt es ein sehr hohes Aggressionspotential, bei anderen eine geringe Frustrationstoleranz. Dazu kommt, dass einige Eltern der Kinder kein Deutsch sprechen.

Deshalb haben die Sozialarbeiter der Schule HELP gerufen. „Wir können einen ganz anderen Fokus setzen. Die Lehrerinnen müssen den Unterrichtsstoff vermitteln wie er im Lehrplan steht. Wir sind flexibler und können auf die Stärken und Schwächen und jede Entwicklung in der Gruppe besser eingehen“, erklärt Allendorff. Das bedeutet auch, dass die Kinder lernen, Hilfe anzunehmen.

Achtzehnmal war das HELP-Team seit den Herbstferien nun schon in der Klasse. In der Zeit haben die Kinder zu E. Wandersee und A. Allendorff eine richtige Beziehung aufgebaut. Sie begrüßen die Trainer mit Handschlag und berichten von Konfliktsituationen in der Pause, die sie selber bewältigen konnten. Hier zeigt das Sozialtraining schon Wirkung.

„Die Kinder sollen lernen, Konflikte gewaltfrei zu schlichten“, erklärt Allendorff das Konzept von „Starke Kinder“. Spielerisch, nicht mit Frontalunterricht. Das Wetter ist gut, deshalb gehen sie heute raus. Ab der dritten Runde läuft das Geländespiel auch besser. Erfolge gibt es schon, ein Mobbing-Fall konnte seit Beginn des Trainings zum Beispiel schon ganz gelöst worden.

Zwei Treffen gibt es noch, dann sind Sommerferien. Bis zum nächsten Mal haben die Kinder eine Hausaufgabe. Jedes Kind hat einen Zettel mit einem Namen eines Mitschülers oder einer Mitschülerin gezogen. Wer wen gezogen hat, ist geheim. Die Aufgabe: Passt auf diese Mitschülerin oder diesen Mitschüler auf, seid sein oder ihr heimlicher Schutzengel. Bei einigen zeigt sich Unwille. Manches Verhalten ist sicher nicht böse, sondern unbedacht. Es bleibt aber noch einiges zu tun. Das wichtigste Ziel: Ihr müsst aufeinander achtgeben!

Ist das Sozialtraining „Starke Kinder“ auch was für Ihre Schulklasse? Dann nehmen Sie Kontakt zu uns auf.