Übergabe der Radfahrkurs-Zertifikate

In der Grundschule am Saturnring in Garbsen-Auf der Horst wurden letzte Woche die Urkunden für den Radfahrkurs für Anfänger der Osterferien 2018 verliehen. Mit dabei waren Vertreter aus Stadtrat, Integrationsbeirat sowie von Polizei und ADFC Garbsen/Seelze, die das Projekt unterstützen.

Vor allem Teilnehmerinnen aus muslimischen Ländern

Obwohl die Radfahrkurse grundsätzlich allen Fahrradanfänger*innen offen stehen, sind es überwiegend Frauen, die an den halbjährlichen Kursen teilnehmen.
Ihre Männer fahren Fahrrad, ihre Kinder tun es wie selbstverständlich. Sie selbst haben es nie gelernt, können an Ausflügen nicht teilnehmen, nicht mal eben zum Supermarkt radeln.
Ein Problem, das  vor allem viele Frauen aus muslimischen Ländern betrifft. Dort gilt es vielerorts als unanständig, als Frau Fahrrad zu fahren. In einigen Ländern ist es Ihnen gar strafrechtlich verboten.

Für die Frauen sei es ein riesiger Schritt in Richtung Selbständigkeit und stärke das Gefühl der Zugehörigkeit zur deutschen Gesellschaft, wo Fahrradfahren etwas sei, was jedes Kind lerne, erklärt Griesel.

Blaue Flecken und Schürfwunden

Eine Woche lang haben 12 Frauen und ein Mann geübt, sich blaue Flecken und Schürfwunden geholt, am Ende haben alle die Abschlussprüfung bestanden und sitzen sicher im Sattel.
Eine Schulterverletzung habe es gegeben, das war auch schon das Schlimmste, erzählt Stiftung HELP-Mitarbeiterin Andrea Griesel, die das Projekt leitet.

Eine Frau nach der anderen bekommt von Projektleiterin Griesel, Stadtkämmerer Walter Häfele und dem Kontaktbeamten der Polizei Garbsen, Guido Parbs, ihre Urkunde überreicht.

Im Anschluss eröffnet Frau Griesel das Buffet, für das die Frauen kalte Speisen wie Zigarrenbörek, frittiertes Gemüse, eingelegte Weinblätter, Bulgursalat und Gebäck zubereitet haben.