Von wegen selbstverständlich

Fahrradkurs

Zwölf Migrantinnen lernen mit der Stiftung Help in zehn Tagen das Radfahren

Sie kommen aus der Türkei, dem Irak oder aus Syrien: Zwölf Frauen aus Garbsen haben innerhalb von zehn Tagen das Fahrradfahren gelernt. Sie besuchten einen Kurs, den die Stiftung Help bereits zum zehnten Mal gemeinsam mit der Polizei und dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) organisierte. Gestern erhielten die Frauen im Alter von 25 bis 35 Jahren ihre Zertifikate. „Ich hatte bisher nur zu Hause ein wenig Fahrrad fahren geübt“, sagt Anwar Ibrahim (33), die aus dem Irak stammt. „Ich freue mich jetzt sehr darauf, dass ich Sport an der frischen Luft treiben kann und viel mobiler bin.“

„Für die Frauen bedeutet das Radfahren nicht nur ein Stück Lebensqualität, sondern gibt ihnen auch einen Riesenschub für ihr Selbstbewusstsein“, sagt Karl-Heinz Giese vom ADFC. „Mich beeindruckt besonders die motorische Entwicklung der Frauen. Manche hatten anfangs sogar Schwierigkeiten, ein Rad zu schieben“, sagt er. Für den neuen Garbsener Kontaktbeamten Dennis Kortschakowski war die Begleitung des Kurses eine Premiere. „Ich war überrascht von der offenen Atmosphäre. Die Frauen haben begeistert mitgemacht und sind motiviert bis in die Haarspitzen“, sagte er. Tatkräftig unterstützt hat auch die 20-jährige Cihan Coskun: Sie übersetzte für die Organisatoren und die zum größten Teil jesidischen Frauen.

Text: Jutta Grätz, Leine Zeitung Garbsen