Stiftung HELP wird digital(er)

Die Stiftung HELP bietet eine Vielzahl interessanter Projekte an. Eines der jüngeren Projekte ist ein Deutschkurs für Eltern im Familienzentrum Vahrenwald, an dem eine feste Gruppe von bis zu acht Müttern teilnimmt.

Thomas Lubecki ist ausgebildeter Lehrer für Deutsch als Fremdsprache (DaF) und Deutsch als Zweitsprache (DaZ) und für diesen Kurs verantwortlich.

Das Projekt startete Anfang 2020 zunächst plangemäß. Die Teilnehmerinnen waren von Beginn an hoch motiviert und machten teils erstaunliche Fortschritte. Der Kurs fand wöchentlich statt. Dabei wurde der Stoff besprochen, eingeübt und Thomas Lubecki beantwortete geduldig alle Fragen.

Thomas Lubecki steht vor einer seiner Flipcharts, mit welchen er seinen Deutschunterricht veranschaulicht.
Kursverantwortlicher Thomas Lubecki

Zwei Möglichkeiten, um auf Corona zu reagieren

Mit der zunehmenden Verbreitung von Corona geriet das Projekt in Schwierigkeiten. Sich persönlich zu treffen, wurde schwieriger und zwischenzeitlich selbst mit Maske verboten.

Damit blieben Herrn Lubecki zwei Möglichkeiten: Entweder den Kurs auf unbestimmte Zeit pausieren oder digital werden.

Eine Pause könnte viele verschiedene negative Folgen haben. Der Stoff könnte ins Vergessen geraten. Die Teilnehmerinnen könnten beginnen, den Termin mit etwas anderem zu besetzen und hätten dann keine Zeit mehr, wenn es weiterginge. Außerdem könnten die Eltern die Motivation verlieren und vieles mehr.

Aber auch die Digitalisierung birgt technische und sprachliche Hindernisse. Zunächst haben viele Teilnehmerinnen lediglich über ihr Smartphone Internetzugang. Das bedeutet, sie müssten die Aufgaben auf ihrem Smartphone bearbeiten, da in der Regel auch keine Drucker im Haushalt vorhanden sind. Die geringe Größe der Bildschirme macht dies aber unpraktikabel. Alternativ könnten die Dokumente in einem Copyshop ausgedruckt werden, aber auch das ist für einige Mütter mit Schwierigkeiten und einem erhöhten Aufwand verbunden. Außerdem könnte das erste Hindernis bereits die Plattform selbst sein, auf der die Dokumente zum Download bereitstehen, wenn mangelnde Deutschkenntnisse die Navigation zum richtigen Dokument erschweren. Das Angebot musste also niedrigschwellig bleiben.

Thomas Lubeckis Lösung für das digitale Dilemma

Jede Woche bringt Herr Lubecki die Arbeitszettel ausgedruckt in das Familienzentrum Vahrenwald, wo die Mütter sie sich abholen können. Als Ersatz für den Unterricht und die Erklärungen bekommen alle Teilnehmenden zu den Arbeitsblättern einen USB-Stick mit Videos, auf welchen Herr Lubecki den Stoff ausführlich erklärt. Diese Sticks können einfach zu Hause in den Fernseher gesteckt werden und die Videos starten. Zugang zu einem Fernseher mit USB-Buchse haben in diesem Fall zum Glück alle.

Fazit

Und wie gut funktioniert die Digitalisierung? Herr Lubeckis Bilanz ist durchweg positiv. Nicht nur, dass alle Teilnehmerinnen sich tatsächlich jede Woche motiviert ihre Materialien abholen, also niemand „verloren“ geht, sondern seit der Umstellung sind sogar noch zwei weitere Teilnehmerinnen hinzugestoßen.

Die Kooperation mit der Einrichtung funktioniert dabei auch sehr gut, wie Herr Lubecki stolz betont.

Im Familienzentrum Vahrenwald findet außerdem noch das Sozialtraining „Starke Kinder“ statt. Für weitere Infos über dieses Projekt lesen Sie gerne folgenden Artikel oder informieren Sie sich auf unserer Website.

Zusatzinfo:

Die Digitalisierung des Kurses kommt nicht nur den offiziellen Teilnehmerinnen zugute: Zukünftig werden die Inhalte auch unseren Mitarbeiter*innen zur Verfügung stehen.